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EIGENKAPITALQUOTE

Die Eigenkapitalquote ist ein maßgeblicher Finanzkennwert, der den Anteil des Eigenkapitals an der gesamten Bilanzsumme (Gesamtkapital) eines Unternehmens in Prozent ausdrückt.

Sie dient als Indikator für die finanzielle Stabilität und Bonität eines Unternehmens. Eine hohe Eigenkapitalquote impliziert eine geringere Abhängigkeit von Fremdkapital und somit ein reduziertes Insolvenzrisiko aufgrund von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit. Allerdings kann eine zu hohe Eigenkapitalquote unter Umständen die Eigenkapitalrentabilität negativ beeinflussen.

 

 

In Deutschland liegt die durchschnittliche Eigenkapitalquote oft zwischen 20 % und 25 %. Diese vergleichsweise moderate Quote ist teilweise durch die traditionelle Kreditfinanzierung über lokale Banken begründet, während in Ländern mit stärker entwickelten Kapitalmärkten, wie den USA, Eigenkapitalfinanzierungen über Aktienemissionen verbreiteter sind.

Zudem finden sich in Deutschland viele Unternehmen in Rechtsformen ohne Mindestkapitalanforderung, wie Einzelunternehmen, Offene Handelsgesellschaften oder Kommanditgesellschaften. Hier haften die Gesellschafter oft zusätzlich mit ihrem Privatvermögen, was das tatsächliche Haftungskapital erhöht, obwohl es nicht in der Bilanz ersichtlich ist.

Eine hohe Eigenkapitalquote stärkt die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens, da sie geringere Verschuldung signalisiert, und erhöht die finanzielle Unabhängigkeit, da weniger Abhängigkeit von Fremdkapitalgebern besteht. Zudem dient das Eigenkapital als Puffer gegen Verluste und reduziert das Risiko der Zahlungsunfähigkeit durch geringere Zins- und Tilgungszahlungen.

Zur Verbesserung der Eigenkapitalquote können Maßnahmen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite der Bilanz ergriffen werden:

  • Auf der Aktivseite durch Kapitalfreisetzungsmaßnahmen, wie Bestandsoptimierung und effizienteres Forderungsmanagement.
  • Auf der Passivseite durch Kapitalerhöhungen (Außenfinanzierung) oder Gewinnthesaurierung (Innenfinanzierung).

Eine Erhöhung der Eigenkapitalquote kann auch durch eine Reduktion der Bilanzsumme erreicht werden, beispielsweise durch Verringerung der Vorräte, Optimierung der Forderungsaußenstände oder durch den Einsatz von Leasing anstelle von Anlagevermögen.

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Marcel Kraft
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