Die Kapitaldienstfähigkeit (KDF) ist eine zentrale Bewertungskennzahl, die die Fähigkeit eines Unternehmens oder Kreditnehmers darstellt, seinen Verpflichtungen aus Zins- und Tilgungszahlungen für aufgenommene Darlehen nachzukommen.

Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung des Risikos für potenzielle Kreditgeber, insbesondere bei Finanzierungen durch Darlehen.

Banken legen im Rahmen ihrer Kreditvergabeentscheidungen und beim Rating der Kreditnehmer großen Wert auf die Analyse der Kapitaldienstfähigkeit. Sie prüfen, ob ein Unternehmen in der Lage ist, den Kapitaldienst, also Zinsen und Tilgung für bestehende und potenzielle Darlehen, dauerhaft und zuverlässig aus seinen laufenden Einnahmen zu leisten. Eine ausreichende Kapitaldienstfähigkeit ist oft eine Voraussetzung für die Gewährung von Krediten.

Ein niedriger Wert bei der Kapitaldienstfähigkeit kann ein Warnsignal sein, da er darauf hindeutet, dass das Unternehmen bei geringfügigen negativen wirtschaftlichen Veränderungen, wie einem Rückgang des Gewinns oder der Umsätze, Schwierigkeiten haben könnte, die Kreditverpflichtungen vollständig oder fristgerecht zu erfüllen. In solchen Fällen könnte das Unternehmen gezwungen sein, Vermögenswerte zu veräußern oder sein Eigen- bzw. Fremdkapital zu erhöhen, um den Kapitaldienst aufrechtzuerhalten. Dies könnte auf eine beginnende Verschuldungs- oder Unternehmenskrise hindeuten.

Zudem hat die Kapitaldienstfähigkeit direkte Auswirkungen auf die Investitionsfähigkeit eines Unternehmens. Ist die Kapitaldienstfähigkeit gering, sind auch die Möglichkeiten für Investitionen, die teilweise oder vollständig fremdfinanziert werden sollen, eingeschränkt. Insgesamt ist die Kapitaldienstfähigkeit daher ein entscheidender Faktor für die finanzielle Gesundheit und die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens.