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MATERIALKOSTEN­INTENSITÄT

Die Materialkostenintensität setzt den Materialumsatz ins Verhältnis zur Gesamtleistung (Umsatz) eines Unternehmens und beschreibt den Anteil der Materialkosten bzw. -aufwendungen an dieser Gesamtleistung.

Ein niedrigerer Wert in der Materialkostenintensität wird in der Abschlussanalyse bei branchen- und strukturgleichen Unternehmen als vorteilhaft betrachtet, da er für verhältnismäßig geringere Materialaufwendungen steht.

Diese Kennzahl liefert Einblicke in die Fertigungstiefe oder den Grad der vertikalen Integration eines Unternehmens, d.h., in welchem Umfang Aufwand für Materialien, die von Dritten bezogen werden, an der Gesamtleistung beteiligt ist. Eine hohe Materialkostenintensität weist auf einen größeren Anteil an zugekauftem Material hin, was auf eine geringere Fertigungstiefe schließen lässt.

Unternehmen mit geringerer Fertigungstiefe genießen oft den Vorteil einer besseren Flexibilität bei Absatzprogrammen und Produktionsprozessen, da sie das Risiko von Beschäftigungsschwankungen teilweise auf externe Zulieferer übertragen können. Umgekehrt bedeutet eine geringere Materialkostenintensität aufgrund hoher Fertigungstiefe eine geringere Abhängigkeit von Zulieferern, was zu einer höheren Liefersicherheit, aber zu einer niedrigeren Flexibilität führt. Zudem kann ein erhöhtes Synergiepotenzial bestehen.

Die Materialkostenintensität wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, darunter Preisentwicklungen, Unwirtschaftlichkeit beim Materialeinsatz, unterschiedliche Qualitäten oder die Bildung bzw. Auflösung stiller Reserven im Vorratsvermögen.

Eine zunehmende Materialkostenintensität über die Zeit kann auf eine Verschlechterung der Marktposition oder auf stärker gestiegene Einkaufspreise im Vergleich zu Verkaufspreisen hindeuten. Steigt der Einkaufspreis und wird dieser Anstieg an die Kunden weitergegeben, könnten Unwirtschaftlichkeit, Bewertungsänderungen des Vorratsvermögens oder eine geringere Fertigungstiefe die Gründe für den Anstieg sein.

Die Materialkostenintensität ist ein effektiver Indikator für brancheninterne Unternehmensvergleiche, insbesondere in Kombination mit der Personalkostenintensität, um die Produktivität eines Unternehmens zu beurteilen.

 

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Marcel Kraft
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