Die Rückstellungsquote ist eine wesentliche Kennzahl, die den prozentualen Anteil der Rückstellungen am Gesamtkapital eines Unternehmens angibt. Sie verdeutlicht, wie stark ein Unternehmen durch Rückstellungen finanziert ist. Obwohl Rückstellungen bilanziell dem Fremdkapital zugeordnet werden, können sie aus Finanzierungssicht dem Eigenkapital nahekommen, wenn sie langfristig gebildet werden. Ein Beispiel hierfür sind Pensionsrückstellungen, die erst relativ spät in Anspruch genommen werden und dem Unternehmen somit ermöglichen, das entsprechende Kapital zu verzinsen.

Diese Form der Finanzierung durch Rückstellungsgegenwerte ist möglich, weil der Aufwand für die Bildung der Rückstellung sofort gewinnmindernd in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt wird. Die tatsächliche Auszahlung erfolgt jedoch erst in späteren Perioden, wodurch das Kapital dem Unternehmen bis zur Auszahlung weiterhin zur Verfügung steht und zur Gewinnerzielung genutzt werden kann.

Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass nicht in Anspruch genommene Rückstellungen gewinnbringend aufgelöst werden können, was die finanzielle Flexibilität des Unternehmens weiter erhöht.

Die Rückstellungsquote bietet somit wertvolle Einblicke in die finanzielle Struktur und die strategische Finanzplanung eines Unternehmens. Sie zeigt, inwieweit ein Unternehmen durch langfristige Rückstellungen gestützt wird, und ermöglicht es, die Kapitalverfügbarkeit und finanzielle Stabilität besser zu bewerten.