Der Zinsdeckungsgrad ist eine essentielle Finanzkennzahl, die verdeutlicht, wie effektiv ein Unternehmen seine Zinsverpflichtungen aus dem operativen Geschäftsergebnis (EBIT) decken kann. Ein höherer Zinsdeckungsgrad bedeutet, dass das Unternehmen die Zinsen für seine Schulden bequem aus den laufenden Erträgen bezahlen kann, was auf eine solide finanzielle Gesundheit hindeutet.

Diese Kennzahl ist besonders wichtig für Gläubiger, da sie zusammen mit anderen Schuldenkennzahlen die Fähigkeit eines Unternehmens zur Schuldentragung bewertet und somit entscheidend für die Kreditvergabe und die Fortführung bestehender Kredite ist. Ein hoher Zinsdeckungsgrad signalisiert ein geringes Kreditrisiko, während ein niedriger Wert auf potenzielle finanzielle Schwierigkeiten hinweist.

Die Verschlechterung des Zinsdeckungsgrades kann durch eine Zunahme der Verschuldung oder durch steigende Zinssätze bei gleichbleibendem Schuldenstand erfolgen. Er zeigt an, dass die durch den Schuldner zu zahlenden Zinsen aus dem Unternehmensertrag zu decken sind.

Ein Zinsdeckungsgrad von unter 100% zeigt an, dass die Zinserträge aus dem operativen Geschäft nicht ausreichen, um die Zinszahlungen für Kredite zu decken. Eine besonders kritische Lage entsteht, wenn der Schuldendienst 50 % des Cashflows übersteigt. Überschreitet ein Unternehmen regelmäßig diese Grenze, könnte dies auf eine ernsthafte Unternehmenskrise hindeuten.