Verschuldungsgrad
„Der Verschuldungsgrad gibt Auskunft über die Verschuldung eines Unternehmens.“
Definition "Verschuldungsgrad"
Der Verschuldungsgrad stellt die wichtigste vertikale Bilanzkennzahl dar. Er bezeichnet das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital, ausgedrückt in %. Der Verschuldungsgrad stellt eine zur Fremdkapitalquote alternative oder diese ergänzende Kennzahl dar, die über die Kapital- bzw. Finanzierungsstruktur bzw. die Verschuldung eines Unternehmens informiert.
Je höher der Verschuldungsgrad, desto riskanter ist das Unternehmen aufgestellt — allerdings steigert ein hoher Verschuldungsgrad aufgrund des Leverage-Effekts in der Regel die Eigenkapitalrentabilität.
Der Zielwert, den die Unternehmensleitung bei der Gestaltung der Kapitalstruktur und somit bei der Festlegung des Verschuldungsgrades einhalten soll, wird von zwei Faktoren beeinflusst: einerseits von den Erwartungen der Kapitalgeber, andererseits von selbst gewählten Finanzierungsprinzipien der Unternehmensleitung. Aus der Perspektive der Kreditgeber bedeutet ein zu hoher Verschuldungsgrad ein hohes Kreditrisiko, da in diesem Fall nur wenig Eigenkapital vorhanden ist, das ggf. auftretende Verluste kompensieren könnte. Übersteigen die Verluste das vorhandene Eigenkapital, kann möglicherweise das bereitgestellte Fremdkapital nicht mehr zurückgezahlt werden. Auch aus der Sicht der Unternehmensleitung ist die Berücksichtigung des Zielwerts für den Verschuldungsgrad sinnvoll. Da der Unternehmensleitung bewusst sein sollte, dass sich Kreditgeber bei der Vergabe von Mitteln (auch) am Verschuldungsgrad orientieren, wird sie ihrerseits zur Erhaltung der Kreditfähigkeit darauf achten, den von den Kreditgebern angestrebten Zielwert für den Verschuldungsgrad nicht zu überschreiten. Dies würde dafür sprechen, einen möglichst niedrigen Verschuldungsgrad zu erzeugen.
Neben dem hier beschriebenen statischen Verschuldungsgrad gibt es auch den dynamischen Verschuldungsgrad, der die Schuldentilgungsdauer in Jahren angibt. Statisch, da hier 2 Bilanzwerte zu einem Stichtag in Beziehung gesetzt werden. Der dynamische Verschuldungsgrad hingegen bezieht mit dem Cashflow eine Stromgröße ein.
(Quelle: haufe.de)